Comunità di S.Egidio


 

Weiner Zeitung

04/11/2005


Bisch�fe bei Benedikt XVI

 

Vatikanstadt/Wien. �sterreichs Bisch�fe sind zu ihrem l�ngst f�lligen "Ad-limina-Besuch" in Rom eingetroffen. Eine solche Reise "ad limina" ("zu den Schwellen" der Gr�ber der Apostel Petrus und Paulus), sollte alle f�nf Jahre stattfinden, die letzte liegt aber bereits sieben Jahre zur�ck. Damals, im November 1998, als noch Papst Johannes Paul II. die �sterreichischen Oberhirten empfing, pr�gten zum Teil noch andere Pers�nlichkeiten den mit inneren Konflikten besch�ftigten �sterreichischen Episkopat. Legend�r ist ein damals gefallener Ausspruch des inzwischen emeritierten St. P�ltener Di�zesanbischofs Kurt Krenn: "Die L�gner sollen das Maul halten."

Lag bei fr�heren Ad-limina-Besuchen immer auch eine kleine p�pstliche "Kopfw�sche" in der Luft, so scheint die Stimmung diesmal sehr harmonisch zu sein. Zum Auftakt der sechst�gigen Visite im Vatikan feierten die neun Di�zesanbisch�fe, der Milit�rbischof sowie die drei Weihbisch�fe am Donnerstagmorgen am Grab des Apostels Petrus im Petersdom einen Gottesdienst. In seiner Predigt sagte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Sch�nborn, laut Kathpress, dass die Kirche "immer jung" sei, weil sie "die Kirche des auferstandenen Christus ist".

In Einzelgespr�chen wird der Papst �ber die Lage in den Di�zesen informiert. Den Auftakt machte der Abt von Mehrerau, Kassian Lauterer, der am Donnerstagvormittag von Papst Benedikt XVI. in Audienz empfangen wurde. Als Vorsteher einer "Territorialabtei" mit besonderen Rechten ist der Abt von Mehrerau Mitglied der Bischofskonferenz. Die Gemeinschaftsaudienz des Papstes f�r die �sterreichischen Bisch�fe wird voraussichtlich am Samstag stattfinden. Dabei h�lt der Papst �blicherweise eine programmatische Ansprache zur Situation der Kirche in �sterreich. Der Besuch dauert bis 8. November. Am 9. und 10. November findet dann noch � erstmals in Rom � die Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz statt.

Am Rande ihres Besuches �bergeben �sterreichs Bisch�fe heute, Freitag, im Rahmen eines feierlichen Abendgebetes eine Original-Handschrift des von den Nazis hingerichteten ober�sterreichischen Kriegsdienstverweigerers Franz J�gerst�tter an die M�rtyrer-Gedenkst�tte San Bartolomeo auf der Tiber-Insel. Papst Johannes Paul II. hatte diese Kirche mit der Grabst�tte des Apostels Bartholom�us dem Gedenken an die M�rtyrer des 20. Jahrhunderts gewidmet und der Gemeinschaft Sant'Egidio anvertraut. In den Seitenkapellen sind Erinnerungsst�cke an Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts aus mehreren Kontinenten zu sehen.