Schüler aus Mittel- und Osteuropa besuchten am Freitag, dem 19. September 2014, mit der Gemeinschaft Sant'Egidio das KZ Auschwitz.
„Ihr seid die Zukunft, die Generation, die eine Welt ohne Hass, Diskriminierung und Rassismus aufbauen kann. Ihr könnt dem Hass vorbeugen. Ihr könnt eine Garantie sein, damit kein neuer Holocaust stattfindet,“ so Rita Prigmore, eine deutsche Sinti, die die Verfolgung durch die Nationalsozialisten überlebte. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester war sie in das KZ deportiert worden und wurde dort den medizinischen Versuchen des Dr. Mengele und seiner Mitarbeiter ausgesetzt. Ihre Zwillingsschwester überlebte die Experimente nicht.
Mit dem Besuch im KZ Auschwitz und den ergreifenden Berichten der Opfer und Zeitzeugen, wie z.B. von Mordechai Peled, wollte die Gemeinschaft Sant'Egidio, die ihren Sitz in Rom-Trastevere hat, einen Beitrag gegen Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus leisten. Die Begegnung in Auschwitz war Teil des vierten internationalen Treffens in Krakau „Europäische Jugendliche für eine gewaltfreie Welt“. Insgesamt tausend Jugendliche aus Russland, der Ukraine, Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Georgien und Italien nahmen daran teil.
Mordechai Peled, ein Jude rumänischer Herkunft, der wie Rita Prigmore das KZ überlebte, erklärte: „Hass und Rache richten sich gegen das Leben. An einem bestimmten Augenblick muss man sagen, jetzt ist Schluss mit der Gewalt. Ich spüre keinen Hass gegen die Deutschen. Der Weg des Friedens ist Vergebung und Versöhnung.“
In Arbeitsgruppen und Diskussionskreisen setzten sich die Jugendlichen anschließend mit den aktuellen Krisen- und Kriegsgebieten, wie Irak, Syrien, Ukraine, Zentralafrikanische Republik, Kongo usw. auseinander und vereinten sich zu einem abschließenden Friedensgebet.
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