Comunità di S.Egidio


















von
Stefania Tallei

 

In Afrika

Die afrikanischen Gef�ngnisse

Die Armut eines gro�en Teils des afrikanischen Kontinents kommt deutlich auch in den Gef�ngnissen zum Vorschein.

An diesen Orten ist oft das gr��te Problem, die Entlassung aus dem Gef�ngnis zu erreichen, auch dann, wenn sie eigentlich stattfinden m��te. In vielen afrikanischen L�ndern sehen die Gesetze keine zeitlichen Grenzen f�r die Untersuchungshaft vor. Hinzu kommt die Tatsache, da� die Urteile nicht verk�ndet werden. Die Unterschiede der sozialen Herkunft sind hierbei ausschlaggebend. Reiche bezahlen daf�r, ein Urteil zu bekommen und entlassen zu werden. Die Armen bleiben im Gef�ngnis. Diese Situation wird durch die Tatsache erschwert, da� oft die Strafen in keiner Weise den begangenen Straftaten entsprechen. Oft entdeckt man, wenn man versucht, die Gr�nde f�r die Inhaftierung zu erfahren, da� einige Gefangene seit Jahren einsitzen, weil sie Essen, Seife, ein Huhn oder drei Taschent�cher gestohlen haben.

Die Gef�ngnisse sind oft in einem sehr schlechten hygienischen Zustand. In den meisten F�llen gibt es keine Betten und Toiletten, und die Zellen sind stark �berbelegt. Die Nahrung, die die Gef�ngnisverwaltung verteilen l��t, ist nicht ausreichend. Wer keine Verwandten hat, die ihm Essen bringen, mu� Hunger leiden. In einigen Gef�ngnissen erkrankt man schnell. Die h�ufigsten Krankheiten sind Lungenentz�ndung, Malaria, Tbc, Aids, schwere Darmerkrankungen oder Hautkrankheiten. Auf den Krankenstationen gibt es keine M�glichkeit der Behandlung, nicht einmal dann, wenn jemand eine Schu�waffenverletzung oder Knochenbr�che erlitten hat. Zum Teil hat sich die Wahrscheinlichkeit, im Gef�ngnis zu sterben, erh�ht. So entsprechen die Haftstrafen manchmal gleichsam einem Todesurteil, das keiner verh�ngt hat.

 

 

Mein lieber Freund C., 

...dieses Gef�ngnis war ein Gef�ngnis f�r politische Gefangene, und 1990 haben sie es in ein Gef�ngnis f�r gew�hnliche Straftaten umgewandelt. Sie haben uns aus verschiedenen Gef�ngnissen des Landes geholt und uns 1990 hierher gebracht. Und seit 1990 hat keiner von uns einen Besuch von seiner Familie bekommen, weil wir so weit weg sind. Und aus diesem Grund halte ich Dir die H�nde und sage Dir im Namen aller meiner Br�der, die hier gefangen sind, da� ich Euch f�r Eure Gro�z�gigkeit danke, weil Ihr Eure alten Kleider und die alten Schuhe zusammensammelt, gemeinsam mit Euren Freunden und Nachbarn sammelt ihr alles, was Ihr habt, und Ihr macht daraus ein Paket, denn wir haben hier nichts, wir sind hier fast alle nackt und ohne Kleider.
Pers�nlich br�uchte ich kleine Dinge f�r die Hygiene - eine Zahnb�rste, Zahnpasta, Seife etc. ... Slips. 

 

Brief eines Gefangenen in einem afrikanischen Gef�ngnis