Marco Impagliazzo, der Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio, hat in Berlin Vertreter der deutschen Regierung getroffen und die Gemeinschaft besucht. In Begleitung einer Delegation der Gemeinschaft traf er Bundestagspräsident Norbert Lammert (Foto Kopfzeile), Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (unten), Finanzminister Wolfgang Schäuble (rechts) und Vizeaußenminister Stephan Steinlein. Die Treffen waren sehr herzlich und boten Gelegenheit, um die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der Gemeinschaft Sant'Egidio und Deutschland weiter zu vertiefen.
Die deutsche Regierung zeigt großes Interesse am Friedenseinsatz von Sant'Egidio besonders im Nahen Osten und in der syrischen Situation (mit dem Appell für Aleppo von Andrea Riccardi), an der Konfliktlösung für die Zentralafrikanische Republik, im Senegal, in Libyen und auf den Philippinen mit dem Friedensabkommen für Mindanao. Seit Jahren unterstützt das Außenministerium von Berlin die Friedensarbeit von Sant'Egidio tatkräftig.
Gesprächsthema war auch die Beziehung zum Islam und die wachsende Sorge über die Ausbreitung fundamentalistischer und terroristischer Gruppen in verschiedenen Regionen der Welt. Der Einsatz von Sant'Egidio für eine Kultur des Zusammenlebens und für den Dialog unter den Religionen findet in Deutschland große Aufmerksamkeit, schon zweimal fand das Friedenstreffen im Geist von Assisi hier statt (Aachen 2003 und München 2011). Ein weiteres Thema der Gespräche war die Zukunft Europas und seine Beziehungen zum afrikanischen Kontinent. Vor allem wurde über eine verstärkte bilaterale Zusammenarbeit zwischen Sant'Egidio und der deutschen Regierung bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, beim Einsatz für die Rechte von Kindern und Frauen in Afrika und für das Recht auf Gesundheit angesichts von großen Herausforderungen wie AIDS und Ebola gesprochen.
Marco Impagliazzo traf auch den evangelischen Bischof von Berlin, Markus Dröge (Foto oben) und sprach mit ihm über die Anfragen, die die Stadt Berlin an die Kirchen stellt, und über eine engere Zusammenarbeit der Christen bei der Verkündigung des Evangeliums.
Am 3. Dezember fand abends im glänzenden Rahmen des Bodemuseums mitten in Berlin auf Einladung der Katholischen Akademie von Berlin die Buchvorstellung des Werkes von Andrea Riccardi "Franziskus. Papst der Überraschungen" statt. Marco Impagliazzo sprach über das Buch gemeinsam mit Gesundheitsminister Hermann Gröhe (Rede als PDF) und dem katholischen Bischof Heiner Koch von Dresden.
Der Besuch endete mit dem Friedensgebet der Gemeinschaft Sant'Egidio in der Pfarrei Heilige Familie. "Ihr tragt eine besondere Verantwortung für den Frieden, weil ihr gesehen habt, dass Mauern fallen können", sagte Impagliazzo zu den Jugendlichen der Gemeinschaft, die über ihre Erfahrungen in der Schule des Friedens von Neukölln berichteten, das aufgrund der hohen Zahl von Ausländern und armen Deutschen als schwierig angesehen wird und sich häufig in Schlagzeilen der Zeitungen wiederfindet. Dort ist Sant'Egidio seit vielen Jahren für die Integration benachteiligter Kinder und Familien tätig. 25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer setzt sich Sant'Egidio dafür ein, neue Mauern einzureißen, die viele voneinander trennen und ausgrenzen, vor allem in Neukölln und einigen Altenheimen der Stadt.
Mit Vizeaußenminister Stephan Steinlein
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Die Schule des Frieden von Neukölln
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Mit Minister Hermann Gröhe und Bischof Heiner Koch
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Die Schule des Frieden von Neukölln
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