Am 23. Oktober hat die Gemeinschaft Sant'Egidio in Shkodër im Norden Albaniens ein Friedensgebet organisiert. Dabei wurde an alle Länder im Krieg erinnert, insbesondere an Syrien, wo der Krieg nun schon ins fünfte Jahr geht. Das Gebet steht im Zusammenhang mit dem internationalen Treffen Peace is always possible, das im September in Tirana stattfand.
Das "Volk von Sant'Egidio" nahm daran teil: alte Menschen aus dem städtischen Heim, Behinderte, Kinder der Schule des Friedens. Zum Gebet war auch Gjovalin Zezaj, 90 Jahre, gekommen, der elf Jahre im Gefängnis und unter der Diktatur von Enver Hoxha zur Zwangsarbeit verurteilt war. Er sagte: "In diesen schrecklichen Jahren erinnerte sich niemand an Albanien. Heute müssen wir für die vielen Länder in der Welt beten, die unter Krieg leiden und leider vergessen sind."
Das Gebet fand in der Kirche der Stigmata statt, in der unter der Diktatur Prozesse gegen Angehörige der Religionen stattfanden. Im nächsten Monat feiert Albanien, das einzige Land Europas, das im 20. Jahrhundert einen Staatsatheismus ausgerufen hat, 25 Jahre wiedererlangte Religionsfreiheit. Das Gebet für den Frieden und das Gedenken an die heute weltweit verfolgten Christen ist eine Art, um die Lehre und das Gedenken all derer aufzugreifen, die wie Gjovalin Zezaj für ihren Glauben gelitten haben. |