Am Sonntag, den 7. Oktober, sind die Drachen wieder am Himmel über Ostia zurückgekehrt, denn zum vierten Mal wurde das "Fest der Drachenflieger" gefeiert.
Eintausend Menschen versammelten sich im Seepark von Ostia und folgten der Einladung der Gemeinschaft Sant'Egidio und der Bewegung "Menschen des Friedens" zum Fest der Drachenflieger, auf das sich schon viele gefreut hatten.
Diese Initiative ist Teil des Einsatzes der Gemeinschaft Sant'Egidio, um Gelegenheiten der Integration vor Ort zu schaffen und das Kennenlernen unterschiedlicher Nationen und Kulturen zu fördern. Das Treffen, die Musik und das Fest schufen ein Klima des Zusammenlebens in der Stadt und brachten zum Ausdruck, dass wir auf die Krise durch gestärkte Freundschaftsbeziehungen antworten möchten. Das Zusammenleben unterschiedlicher Völker ist die Zukunft.
Am Nachmittag organisierten afghanische Jugendliche einen Workshop für Kinder und Erwachsene, um ihnen den Bau von Drachen und das Drachenfliegen beizubringen. Drachenfliegen ist in Afghanistan ein Nationalsport und hat eine sehr lange Geschichte. Unter dem Talibanregime war das Spielen mit Drachen verboten, weil es ein Symbol für Freiheit ist und die Freude am Vergnügen ausdrückt. Das Drachenfliegen war Ausdruck des Protestes. Heute ist das Drachenfliegen wieder sehr verbreitet, die Drachen sind zu einem Symbol für Frieden und Freiheit geworden.
Viele haben sich an diesem Tag beteiligt und damit auf ein Klima von Misstrauen und Pessimismus reagiert. Sie brachten den Wunsch nach einer Zukunft in Frieden zum Ausdruck, in der die Menschen in den Städten und weltweit zusammenleben. Yousefi Amini dankte im Namen der afghanischen Gemeinde in Italien für die Aufnahme und sagte: "Ich bin 30 Jahre alt, seit meiner Geburt herrscht Krieg in meinem Land. In Italien habe ich Frieden gefunden und merke, dass Menschen mit unterschiedlichen Religionen und politischen Anschauungen in Frieden und Demokratie zusammenleben. Ich hoffe, dass es eines Tages auch in meinem Land so sein wird".
Die Jugendbands aus dem Stadtviertel "Die Vielbeschäftigten" und "Highway of time" von der Jugendmusikbewegung "Sounds for Peace" haben den Tag begleitet.
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