Die Lage in Goma ist zur Zeit ruhig. Nach dem am Sonntag beendeten Rückzug der Rebellen der M23 sind die ersten Einheiten der kongolesischen Polizei angekommen und übernehmen wieder die Kontrolle über die Stadt.
Die Rebellen hatten Goma am 20. November eingenommen. Die Bewegung besteht aus ehemaligen kongolesischen Armeeangehörigen überwiegend von der Ethnie der Tutsi, die in die normale Armee integriert worden waren. Im April haben sie gemeutert mit dem Vorwurf, dass die Abkommen mit der Zentralregierung nicht eingehalten würden.
In der Nacht kam es zu Banditentum, die Sicherheit in den Stadtvierteln war nicht garantiert. Am Tag der Kämpfe und während der Besatzung der Stadt durch die Aufständischen stand das ganze Leben still, sodass es zu großen Missständen bei der Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Strom kam.
In den vergangenen Tagen hat es keine Opfer gegeben, auch von der Front, die 20 km von der Stadt entfernt ist, hört man keine Kampfgeräusche.
Sehnsüchtig werden die Verhandlungen in Kampala zwischen der Regierung und den Rebellen erwartet. Die Flüchtlinge sind nun das größte Problem, die massenhaft in die Umgebung der Stadt zurückgekehrt sind.
In Mugunga haben die Flüchtlinge die Räume der Schule "Floribert Bwana Chui" besetzt. Im Lager leben aktuell 1.200 Familien mit insgesamt 6.000 Personen. Verschiedene Dinge werden benötigt, da die Flüchtlinge keine Zeit hatten, irgendetwas mitzunehmen. Die Vereinten Nationen denken an die Verteilung von Lebensmitteln und Wasser, doch auch Kleidung und Decken werden in dieser Regenzeit gebraucht.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio von Goma konnte endlich wieder zum gemeinsamen Gebet in der Kapelle Mont Carmel zusammenkommen.
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