Anmeldung beim Einwohnermeldeamt für Kinder der Schule des Friedens in Indonesien 16. August 2010
In diesen Tagen wurden die ersten 461 Geburtsurkunden für Kinder aus der Schule des Friedens in Yogyakarta, Djakarta und Medan in Indonesien ausgestellt. Weitere 230 wurden schon beantragt und werden in den kommenden Wochen ausgestellt
Es ist ein umfassendes Problem in Indonesien, dass man nicht beim Einwohnermeldeamt registriert wird, wo nach Angaben von UNICEF 40 % der Bevölkerung (ca. 60 Millionen von 240 Millionen) kein Geburtsdokument besitzt.
Diese Angabe wird auch durch die Erfahrung der Schule des Friedens bestätigt, die schlimme Auswirkungen für die Kinder hat, da sie oft Opfer von Verbrechen und Missbrauch werden.
Sowohl die Prozeduren als auch die Kosten der verspäteten Anmeldung beim Einwohnermeldeamt (über 6 Monate nach der Geburt) sind lang und kompliziert. Es gibt keine nationale Regelung, sondern nur allgemeine Vorschriften. Jede Provinz regelt die Prozedur auf eigene Weise. Allgemein müssen zahlreiche Dokumente vorgelegt und verschiedene Behörden eingeschaltet werden, daher ist sie nur schwer durchführbar. Obwohl manche Distrikte für eine kostenlose Anmeldung werben (wie der Distrikt Sunter, wo sich die Schule des Friedens von Djakarta befindet), ist sowohl die Ausstellung der Urkunde als auch die Aussellung aller Dokumente sehr kostspielig.
Zudem müssen ein Teil der Dokumente im Herkunftsort ausgestellt werden. Die Größe von Indonesien als Archipell mit Tausenden von Inseln, die über einem Sechstel des Äquators verstreut sind, und die häufige Binnenmigration erschweren die Lage.
In diesen Monaten haben sich die Gemeinschaften von Sant'Egidio in Indonesien eingesetzt, um die Registrierung der Kinder der Schule des Friedens und ihrer Angehörige zu ermöglichen.Die anfängliche Sammlung der Daten hat nämlich deutlich gemacht, dass den Eltern die Notwendigkeit der Urkunde bewußt ist, dass sie jedoch wegen der Schwierigkeiten und Kosten entmutigt waren.
Die Gemeinschaften haben dann versucht, kleine Abkommen mit den örtlichen Behörden zu schließen, um Erleichterungen zu erreichen.
In Yogyakarta im Distrikt von Kulonprogo wurde nicht nur eine starke Kostenermässigung vereinbart, es wurde auch eine Person der Gemeinschaft beauftragt, im Einwohnermeldeamt mit den Staatsbeamten zu arbeiten, um die Vorgehensweise zu beschleunigen, denn man wartet durchschnittlich 60 Tage auf eine Geburtsurkunde. Dadurch konnten alle Kinder aus dem Stadtviertel der Schule des Friedens angemeldet werden. Über die Initiative wurde auch im Lokalradio berichtet.
In einigen Orten wurden Priester und Ordensleute durch die Gemeischaft sensibilisiert und haben Pfarreien und katholische Schulen beteiligt. So hat die Gemeinde der Pfarrei von Pandang die Anmeldung der christlichen Kinder übernommen, die noch nicht registriert waren. Im vergangenen Monate wurden die ersten 50 Minderjährigen angemeldet.