Moyo (Uganda): Lebensmittel, Wohnungen … und eine Ziege, um das Leben der alten Menschen zu verbessern
7. Juli 2011
Moyo liegt in Norduganda in der Nähe der Grenze zum Südsudan. Sie ist eine "town" und ein wichtiges Zentrum, halb Dorf und halb Stadt. Bis vor zwei Jahren lag Moyo im Kriegsgebiet und wurde von Armeen und bewaffneten Banden unterschiedlicher Ausrichtung heimgesucht, die Tod und Zerstörung verbreiteten. Daher gibt es heute eine "Notlage der alten Menschen", denn viele Kinder kamen im Krieg um und haben alleinstehende alte Menschen hinterlassen, die ohne Unterstützung und Familie ihrer Schwäche ausgeliefert sind.
Die ärmsten alten Menschen leben allein in Hüttenansiedlungen, wie in kleinen Dörfern am Rand der "town". Viele leiden unter Aussatz, was ihre Isolation noch dramatischer macht.
Mit der Trockenzeit wurde die Region ganz besonders von einer Dürre heimgesucht. Die Preise sind angestiegen und teilweise herrscht Hunger.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio von Moyo besteht überwiegend aus Jugendlichen und hat seit einigen Jahren begonnen, diese armen und einsamen alten Menschen zu betreuen. Dabei entdeckte sie, dass es eine große Schuld ihnen gegenüber gibt, da sie die ersten katholischen Katecheten waren, durch die sich das Christentum in dieser Region verbreitet hat. Die Evangelisierung begann nämlich gerade einmal vor einhundert Jahren durch Kombonimissionare.
Der Dienst besteht aus Lebensmittelhilfen, Besuchen und Hilfen in den Nöten des Alltags. Vor kurzem wurde die Gemeinschaft auch eingeladen, das Bedürfnis an Betreuung festzustellen und ein einzigartiges aber nützliches Projekt zu begleiten, das vom Northern Uganda Social Action Fund und vom Büro des Premierministers durchgeführt wird.
In diesem Projekt werden an alte Menschen Ziegen zur Aufzucht verteilt. Sie liefern Milch, pflanzen sich fort und sichern ein kleines Einkommen, wenn die alten Menschen bei der Haltung unterstützt werden, was nicht zu schwierig sein dürfte. Zudem verbessern sie auch die Ernährung.
Das Projekt befindet sich in der Versuchsphase und hat anfangs fünfzehn alte Menschen einbezogen. Ihnen wird mit Beginn der Trockenzeit eine Lebensmittelhilfe gewährt und auch ein Zuschuss gegeben, um die Wohnungen zu reparieren und herzurichten.