Auszug aus dem Interview von Papst Franziskus mit Pater Ulf Jonsson, Direktor der schwedischen Jesuitenzeitschrift "Signum", vor der Reise des Heiligen Vaters nach Schweden. Der Text wurde von "La Civiltà Cattolica" am 28. Oktober 2016 veröffentlicht.
D: Eine Hauptursache für die Besorgnis unserer Zeit ist die Verbreitung des Terrorismus, der sich mit religiösen Begriffen umkleidet. Das Treffen von Assisi hat den Akzent auch auf die Bedeutung des interreligiösen Dialogs gelegt. Wie haben sie das erlebt?
R: Die Religionen, mit denen Sant'Egidio in Kontakt steht, waren versammelt. Ich bin diesen Religionen, mit denen Sant'Egidio Kontakt hat, begegnen: nicht ich habe ausgewählt, wem ich begegne. Doch es waren viele, und das Treffen war sehr respektvoll und ohne Synkretismus. Alle haben wir gemeinsam über Frieden gesprochen und für Frieden gebetet. Krieg im Namen der Religion, im Namen Gottes darf es nicht geben: das ist blasphemisch, satanisch. Heute habe ich 400 Personen empfangen, die in Nizza waren, ich habe die Opfer, Verwundete und Menschen, die Ehepartner oder Kinder verloren haben, getroffen. Dieser Wahnsinnige, der das Massaker verursacht hat, glaubte, es im Namen Gottes zu tun. Armer Kerl, er war auf Abwege geraten! Mit Liebe können wir sagen, dass er auf Abwege geraten war, er hat versucht, eine Rechtfertigung im Namen Gottes zu finden. Deshalb ist das Treffen von Assisi sehr wichtig.
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