change language
sie befinden sich in: home - news newsletterkontaktlink

Unterstützung der Gemeinschaft

  
25 April 2017 | BERLIN, DEUTSCHLAND

Für die jungen Europäer ein „Erasmusprogramm für Beschäftigung“ – Entwicklungszusammenarbeit in Afrika und den interreligiösen Dialog intensivieren

 
druckversion

Es sollte ein langes Gespräch zur Zukunft Europas werden, ausgehend von der jungen Generation und der Arbeit für den Frieden. Nicht zum ersten Mal begegnete Angela Merkel Andrea Riccardi. Bereits vor drei Jahren kam es zu einer Begegnung in der deutschen Hauptstadt. Neben anderen Treffen hatte die Kanzlerin im Februar 2015 die Gemeinschaft in Trastevere besucht. Heute Nachmittag in Berlin dauerte das Gespräch mit dem Gründer von Sant’Egidio gut 50 Minuten. Dabei ergab sich die Gelegenheit, die wichtigsten Themen zu besprechen, die den alten Kontinent auf der Suche nach neuen Visionen bewegen. Vor allem ging es um den Erhalt Europas und aller Werte, die es ausdrückt. Sie gelten nicht nur für die Vergangenheit, sondern müssen seine Zukunft prägen. Wenn man Fortschritte bei der europäischen Integration erzielen will, ist es deshalb notwendig, neue Initiativen für die junge Generation zu ergreifen. Merkel und Riccardi sowie der ebenfalls anwesende Präsident von Sant’Egidio, Marco Impagliazzo, waren sich einig, dass ein „Erasmusprogramm für Beschäftigung“ erfunden werden müsse, mit dem gesellschaftlich nützliche Tätigkeiten gefördert werden, das Bildung ermöglicht und die Eingliederung in die Arbeitswelt. Damit dies gelingen könne, müssten komplizierte Mechanismen vereinfacht werden, die zu oft Hindernisse darstellten.

Nach Meinung der Gesprächspartner, beide Träger des Internationalen Karlspreises, gilt es, das Phänomen der Migration mit einer Politik anzugehen, die es versteht, Menschlichkeit und Sicherheit zu verbinden. Merkel drückte ihre Wertschätzung für den Erfolg des Projekts der humanitären Korridore aus, das Sant‘Egidio gemeinsam mit den protestantischen Kirchen initiiert hat. Durch dieses Projekt konnten bisher 800 syrische Flüchtlinge sicher nach Italien gelangen. Sicherheit besteht sowohl für sie, weil sie im Flugzeug statt auf Booten reisen, als auch für die Bürger Europas, weil vor der Abreise Kontrollen durchgeführt werden. Ein Modell für Europa, das im letzten Monat auch in Frankreich übernommen wurde.

Aber auch über ein weiteres Thema sprach Merkel mit dem Gründer der Gemeinschaft, die in verschiedenen Regionen der Welt für Versöhnung und Frieden arbeitet: über internationale Entwicklungszusammenarbeit in den am meisten von Schwierigkeiten betroffenen afrikanischen Ländern. Es handelt sich zum großen Teil um die gleichen Länder, von denen aus die Migranten nach Europa gehen. Afrika wird als „neue Grenze Europas“ betrachtet, angefangen bei der Sahelzone. Die Entwicklungshilfe muss den Aufbau der Zivilgesellschaften in Afrika unterstützen, damit Beschäftigung und Entwicklung geschaffen werden können. Es ist erforderlich, die Möglichkeiten eines Auswegs aus Armut und Ausgrenzung für weite Teile der Bevölkerung zu erweitern. Auf diesem Gebiet wurde über die strategische Funktion von Programmen wie dem Programm BRAVO gesprochen, das Sant’Egidio für die Registrierung in Melderegistern in Afrika initiiert hat, besonders in Burkina Faso, wo mehr als dreieinhalb Millionen Menschen der „Unsichtbarkeit“ entkommen konnten, zum großen Teil Minderjährige.

Merkel wurde zum bevorstehenden Internationalen Friedenstreffen eingeladen, das dieses Jahr vom 10. bis 12. September in Münster und Osnabrück stattfinden wird. Es wird eine weitere wichtige Etappe im interreligiösen Dialog darstellen. Nach Meinung der Kanzlerin müssen der afrikanische Islam und die „historischen“ katholischen und protestantischen Kirchen zusammenarbeiten mit dem Ziel, einen Beitrag zum Aufbau der Zivilgesellschaft zu leisten und Versöhnung in Regionen herbeizuführen, die oft von Gewalt und Konflikten heimgesucht werden. Es gilt, einen Appell gegen jeden Fundamentalismus zu richten, sei es den radikaler islamistischer Gruppen wie auch den der Sekten mit christlicher Denomination, die in Afrika immer zahlreicher werden. Es geht um den Einsatz für Frieden und Dialog, wie er bereits Thema von Begegnungen sowie der Zusammenarbeit zwischen deutscher Regierung und der Gemeinschaft Sant’Egidio war, der jedoch weiter intensiviert werden soll.

Berlin, 25. April 2017 

 

Piazza di S. Egidio 3 - 00153 Roma - Tel 39.06585661 - Fax 39.065883625
www.santegidio.org - Email [email protected]

           


 LESEN SIE AUCH
• NACHRICHT
31 Januar 2018
MÜNCHEN, DEUTSCHLAND

Sant’Egidio gedenkt Prof. Joachim Gnilka, der im 90. Lebensjahr verstorben ist

IT | DE
28 Januar 2018
MÜNCHEN, DEUTSCHLAND

Das beste Gericht ist die Freundschaft: das bietet Sant’Egidio vielen Freunden an in den Peripherien von München

IT | DE
19 Januar 2018
MÖNCHENGLADBACH, DEUTSCHLAND

Die Geschichte von Rawan: Aus dem Krieg im Irak in die Schule des Friedens in Mönchengladbach

IT | ES | DE | NL | HU
5 Januar 2018
CONAKRY, GUINEA

Sant’Egidio: Besuch von Alfano im DREAM-Zentrum für die AIDS-Behandlung – „Ihr seid unsre Botschafter gewesen und habt die Träume in Wirklichkeit verwandelt“

IT | DE | PT
25 Dezember 2017

Frohe und gesegnete Weihnachten von der Gemeinschaft Sant'Egidio!

IT | EN | ES | DE | FR | PT | CA | NL | RU
22 Dezember 2017
NAKURU, KENIA

In Teilen der Welt ist Wasser das schönste Weihnachtsgeschenk: eine Zisterne für die Gefangenen von Nakuru

IT | ES | DE | FR | PT | CA | NL
alle neuigkeiten
• DRÜCKEN SIE
11 Februar 2019
Vatican Insider

Riccardi: tra Italia e Vaticano c’è freddezza ma non rottura

27 Februar 2018
Avvenire

Cei. Atterrati a Roma 113 profughi. «La cooperazione fra istituzioni fa miracoli»

27 Februar 2018
Vatican Insider

Corridoi umanitari, 114 profughi dall’Etiopia. Galantino: no allo sciacallaggio politico

27 Februar 2018
Agenzia SIR

Corridoi umanitari: Impagliazzo (Comunità Sant’Egidio), “polemiche politiche finiranno ma il futuro è nell’integrazione”

26 Februar 2018
Avvenire

Emergenza freddo. Rifugi e parrocchie aperte ai senza dimora

25 Februar 2018

„Gräben zuschütten, Spaltungen überwinden“

den gesamten pressespiegel
• VERANSTALTUNGEN
18 Januar 2018 | ROM, ITALIEN

'Siamo qui, siamo vivi. Il diario inedito di Alfredo Sarano e della famiglia scampati alla Shoah'. Colloquio sul libro

ALLE GEBETSTREFFEN FÜR DEN FRIEDEN
• KEINE TODESSTRAFE
10 Oktober 2017

On 15th World Day Against the Death Penalty let us visit the poorest convicts in Africa

7 Oktober 2015
VEREINIGTE STAATEN

The World Coalition Against the Death Penalty - XIII world day against the death penalty

5 Oktober 2015
EFE

Fallece un preso japonés tras pasar 43 años en el corredor de la muerte

24 September 2015

Pope Francis calls on Congress to end the death penalty. "Every life is sacred", he said

12 Marsch 2015
AFP

Arabie: trois hommes dont un Saoudien exécutés pour trafic de drogue

12 Marsch 2015
Associated Press

Death penalty: a look at how some US states handle execution drug shortage

9 Marsch 2015
Reuters

Australia to restate opposition to death penalty as executions loom in Indonesia

9 Marsch 2015
AFP

Le Pakistan repousse de facto l'exécution du meurtrier d'un critique de la loi sur le blasphème

9 Marsch 2015
AFP

Peine de mort en Indonésie: la justice va étudier un appel des deux trafiquants australiens

28 Februar 2015
VEREINIGTE STAATEN

13 Ways Of Looking At The Death Penalty

15 Februar 2015

Archbishop Chaput applauds Penn. governor for halt to death penalty

11 Dezember 2014
MADAGASKAR

C’est désormais officiel: Madagascar vient d’abolir la peine de mort!

gehen keine todesstrafe
• UNTERLAGEN

''Entente de Sant'Egidio'': Political Agreement for Peace in the Central African Republic

Speech of Marco Impagliazzo at the UN Security Council on the situation in the Central African Republic

alle dokumente