Am Sonntag, den 17. Februar, hat die Gemeinschaft Sant'Egidio in einer bewegenden Feier in San Giacomo Apostolo unter dem Vorsitz des Pfarrers Msgr. Roberto Rosa an die Namen derer erinnert, die auf der Straße gelebt haben und gestorben sind. Eine Reihe von zwölf Namen wurde in den Fürbitten verlesen und mit Kyrierufen und dem Entzünden von Kerzen begleitet. Es war das Zeugnis, dass der durch soziale Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit vieler gestorbene Arme im Herzen der Kirche lebt. Das leidvolle Leben und Zeichen für eine Geschichte begann für Sant'Egidio 1983 mit dem Tod von Modesta Valenti.
Dieser Name von Modesta ist mittlerweile für viele von Sant'Egidio berühmt, die sich um Obdachlose kümmern. Doch 1983 war es ein vollkommen unbekannter Name, der Name einer aus Friaul stammenden Obdachlosen, die auf der Straße starb und nicht von der Ambulanz betreut wurde, weil sie schmutzig war und Läuse hatte. Modesta ist heute der Name und Zuname eines Skandals, einer tiefen sozialen Ungerechtigkeit, die weiterhin den Letzten der Letzten Schaden zufügt, den Pennern. Doch es ist auch der Name eines Gedenkens, das jedes Jahr mitten im Winter begangen wird, um an alle zu erinnern, die durch das Leben auf der Straße gestorben sind.
Das Gedenken an diese Freunde beginnt mit Enore, der 2004 starb. Er war für die Gemeinschaft "der erste verlorene Freund" durch Kälte innerhalb von zehn Jahren Dienst für Obdachlose. Dann folgte der Slowake Aleksander, dann Giorgio, der sich im Wald von Carso verlief, dann Giulio, der erfror, kurz bevor er eine Wohnung bekommen sollte, der ehemalige Polizist Mauro, der mit einer Schale voll Suppe auf den Knien starb, Fabia, Renato und andere.
Am Ende der Feier überreichte Don Roberto allen Gläubigen eine Blume, das Zeichen für Schönheit und Wiedergeburt im Reich Gottes vor allem für diejenigen, die schlimmes Leid hier auf Erden ertragen mussten.
Nach dem Gottesdienst fand ein Essen im Pfarrsaal statt, an dem auch ca. 50 muslimische Freunde (Afghanen, Pakistani, Kaschmirer, Ägypter, Somalis und Mauretanier) teilnahmen. Es gab für sie ein typisches afghanisches Gericht mit Reis, Huhn, Gemüse und Gewürzen. Für die anderen Freunde aus Italien, dem Balkan, Russland und der Ukraine gab es im voll besetzten und mit Blumen geschmückten Saal Fleisch mit Klößen.
Es herrschte ein frohes Klima unter den so unterschiedlichen Menschen, die an einem Tisch vereint waren. Das war ein kleines und doch wichtiges Bild einer universalen Geschwisterlichkeit für unsere Stadt.
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