Rita Prigmore ist eine Sintezza aus Würzburg, die 1943 bei ihrer Geburt mit ihrer Zwillingsschwester Opfer der medizinischen Versuche der Nationalsozialisten wurde. Im Rahmen der rassistischen Verfolgung gegen Zigeuner wurden an ihr und ihrer Zwillingsschwester an der Würzburger Universitätsklinik durch die Arztgruppe um Dr. Mengele Versuche durchgeführt, um die Augenfarbe zu ändern. Dabei starb die Schwester im Alter von wenigen Tagen. Rita überlebte und setzt sich heute 70 Jahre nach dem Porajmos, dem Holocaust an den Sinit und Roma, in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft Sant'Egidio für eine Gesellschaft ohne Rassismus und Gewalt ein. Für dieses Engagement vor allem durch Vorträge in Schulen, Universitäten und Begegnungen mit Jugendlichen wurde ihr am Sonntag, den 14. Juli der Würzburger Friedenspreis verliehen. Rita Prigmore hat an zahlreichen internationalen Veranstaltungen teilgenommen, so sprach sie bei der Schlussveranstaltung beim internationalen Friedenstreffen der Religionen und Kulturen im September 2012 in Sarajevo, sowie vor Jugendlichen in Spanien, Belgien und Italien. Sie begleitete Pilgerreisen von Jugendlichen aus Ost- und Westeuropa nach Auschwitz.
Mehrere Hundert Gäste und Freunde waren zur Preisverleihung ins Stadttheater Würzburg gekommen, wo sie vom Oberbürgermeister und vielen Vertretern aus Politik und Kultur beglückwünscht wurde. Auch die Freunde der Gemeinschaft Sant'Egidio mit den Mitgliedern der Bewegung für die Kinder, Jugendlichen und Menschen mit Behinderung feierten mit ihr die wichtige Auszeichnung, die ein wichtiges Zeichen für eine Kultur des Zusammenlebens gerade mit dieser Minderheit setzt, die noch immer in vielen Ländern Europas unter Ausgrenzung und Vorurteilen zu leiden hat.
Laudatio von Ursula Kalb
Dankesrede von Rita Prigmore
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