Als 50. Person wurde der Historiker und Mitbegründer der christlichen Laiengemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, am Donnerstag für seinen Einsatz gegen Armut und für den Frieden mit dem Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet.

Der 1950 in Rom geborene Riccardi war 1968 unter den Gründern der Gemeinschaft Sant‘Egidio, die sich in mehr als 70 Ländern für soziale Belange, den Frieden, die Ökumene und den interreligiösen Dialog einsetzt. Einer der Schwerpunkte ist der Einsatz für Aids-Kranke in Afrika.

Riccardi ist an der Universität Rom Professor für Neuere Geschichte, Geschichte des Christentums und Religionsgeschichte.

Er war auch einer der vier offiziellen Vermittler bei den Friedensverhandlungen für Mosambik, die 1992 zum Friedensvertrag führten. Das "Time-Magazine" wählte ihn 2003 zu einem der "Heroes 2003 – Fighting Hate". Die deutsche Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul nannte ihn einen "wirklichen Friedensstifter".