Anmeldung beim Einwohnermeldeamt der Romakinder in Tirana in Albanien.
13. März 2009
Das albanische Gesetz schreibt vor, dass die Kinder innerhalb von 10 Tagen nach der Geburt am eigentlichen Wohnort der Familie registriert werden müssen. Wenn die 10 Tage vergangen sind, ist eine hohe Strafe vorgesehen.
Dieses Vorgehen entmutigt die ärmeren Familien. Auch weil in diesen Jahren eine große Bevölkerungsgruppe auf der Suche nach besseren Lebensmöglichkeiten nach Tiranna zugewandert ist, darunter auch viele Roma, die früher in kleinen Dörfern in den Bergen lebten. Dadurch sind die Barackenviertel der albanischen Hauptstadt angewachsen.
Für Menschen am Existenzminimum ist es fast unmöglich, innerhalb von 10 Tagen nach der Geburt in den Herkunftsort zurückzukehren und die Fahrtkosten zu bezahlen.
Daher zeigt sich das besorgniserregende Phänomen einer Generation von Kindern, die in den vergangenen 10 Jahren geboren wurden und doch vor dem Gesetz nicht existieren und damit ohne Rechte sind.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert seit Jahren Schulen des Friedens in den Stadtrandvierteln von Tirana und hat sich dieses Problem zu Herzen genommen. Gerade in diesen Tagen wurde die Anmeldung für 19 Romakinder zwischen 2 und 10 Jahren abgeschlossen.