Mailand (Italien) - Gedenken an die Deportation der Juden vom Mailänder Bahnhof
Am Sonntag, den 30. Januar 2011, fand in Mailand das Gedenken an die Deportation der Juden vom Hauptbahnhof statt. Seit nunmehr 15 Jahren organisiert die Gemeinschaft Sant'Egidio mit der Jüdischen Gemeinde von Mailand dieses Gedenken und kehrt dazu in das Untergeschoss des Bahnhofs zurück, von wo die Züge der Dorportierten in die Vernichtungslager abfuhren. Wo früher das Gleis 21 war, wurde auf Initiative der Gemeinschaft und jüdischer Einrichtungen das Denkmal an die Shoah von Mailand errichtet.
Folgende Personen sprachen: Rav Giuseppe Laras (Präsident des Rabbinergerichts von Mittel- und Norditalien), Rav Alfonso Arbib (Oberrabbiner von Mailand), Gabriele Nissim (Gariwo, Komitee für den Wald der Gerechten), Antonio Ferrari (Corriere della Sera), Iman Barki (Yalla Italien).
Von besonderer Bedeutung war die Anwesenheit von Jovica Jovic, einem Romamusiker, der durch sein Spiel an den Porrajmos erinnerte (die Vernichtung der Roma und Sinti).
Über eintausend Menschen nahmen am Gedenken teil und waren betroffen vom Zeugnis von Liliana Segre, einer Mailänder Jüdin und Shoahüberlebenden, die am 30. Januar 1944 genau von diesem Gleis im Alter von 13 Jahren nach Auschwitz abfahren musste.
Liliana Segre berichtete von der Deportation und der Ankunft am Bahnhof von Auschwitz, sie erinnerte an Luciana Sacerdote, eine Gefährtin im Lager, die im vergangenen Jahr verstarb. Ihre Worte waren für die vielen Jugendlichen ein wertvolles Zeugnis.