21. JAHRHUNDERT: VERHUNGERN IMMER NOCH MENSCHEN
GEDENKEN AN DEN HOLODOMOR UND SOLIDARITÄT MIT DEN HUNGERNDEN LÄNDERN
Am 25. November, dem Vorabend des nationalen Gedenktages an die Opfer des Holodomor, der großen Hungersnot in der Ukraine in den Jahren 1932-1933 haben Schüler und Studenten aus Kiew auf Einladung der "Jugend für den Frieden" von der Gemeinschaft Sant'Egidio die Initiative "21. Jahrhundert: Verhungern immer noch Menschen?" zum Gedenken an die Opfer des Holodomor und gleichzeitig als Zeichen der Solidarität mit heute hungernden Ländern organisiert.
Die Teilnehmer sprachen über das nicht einfach Thema des Hungers in der Ukraine und weltweit. Beim Treffen wurden Meinungen ausgetauscht und Dokumentaraufnahmen gezeigt, zu denen Zeugen sprachen, die den Hunger in den 30er Jahren in der Ukraine erlebt haben, und von Menschen, die heute in Afrika hungern. Ein wichtiges Zeugnis gab Kpakilé Felemou von der Gemeinschaft Sant'Egidio, der über die Lage der heute von Hungersnot und Unterernährung betroffenen afrikanischen Länder sprach. Zum ersten Mal wurde in der Ukraine eine öffentliche Veranstaltung zum Hunger in Afrika mit Beteiligung eines bekannten Zeugen organisiert.
Der Hungertod gehört zu den beschämendsten Erscheinungen der Menschheitsgeschichte, denn in fast allen Fällen kann man den Hunger der Völker vermeiden oder bekämpfen. In unserer globalen Welt darf man nicht gleichgültig und untätig bleiben, wenn wir erfahren, dass in unserer Nähe Männer und Frauen leiden und verhungern. Die Tragödie eines langsam verhungernden Menschen kennt keine nationalen Grenzen, Trennungen nach Rassen, Religionen oder sozialem Status. Wenn ein Mensch verhungert, ist das ein Drama und prägt sich im Gewissen der ganzen Menschheit ein.
Das Gedenken an die tragischen Ereignisse in der Geschichte unseres Landes, denen Millionen unschuldiger Landesleute zum Opfer fielen, stellt Fragen an die ukrainischen Jugendlichen und fordert zu einem Gespür von Verantwortung und Solidarität besonders gegenüber denen auf, die heute leiden und verhungern. In diesem Sinn endete die Initiative mit der Vorstellung einer Solidaritätskampagne für die Bevölkerung, die unter Dürre und Hunger in Kenia leidet.
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