Am 11. November, einen Monat nach den Auseinandersetzungen, haben sich alle Gemeinschaften von Daressalam (Ardhi, Mabibo, Mbagala, Posta, Ubungo) zum Gebet für Frieden und Versöhnung und gegen jede Form von Gewalt versammelt. Sie trafen sich in Mbagala in einem Waisenheim, in dem Sant'Egidio einen Dienst eingerichtet hat.
Denn die Herausforderung für Tansania besteht darin, auch unter den neuen Generationen das Gefühl der Einheit und Geschwisterlichkeit zu verbreiten, das ein Erbe der Unabhängigkeitsperiode und des intelligenten Wirkens des Landesvaters Julius Nyerere darstellt. Die Ereignisse im Juni und Oktober beweisen, dass das Zusammenleben nie als selbstverständlich angesehen werden darf. Das Zusammenleben ist für jede neue Generation eine Herausforderung, die immer wieder neu bewältigt werden muss, indem man mit allen spricht, Brücken zwischen unterschiedlichen Menschen baut und ein gutes Klima schafft.
Sant'Egidio setzt sich schon in den Diensten dafür ein, vor allem mit den Kindern. Der Einsatz der Gemeinschaft im Waisenheim Chakuwama in Stadtviertel Mwenge, einer Einrichtung in muslimischer Trägerschaft, ist ein Zeichen für den Wunsch nach einem Zusammenleben und der Suche nach dem, was vereint und verbindet in einem Geist, der typisch ist für das Charisma der Gemeinschaft.
Beim Gebet in Mbagala wurde betont, dass der Friede von großer Bedeutung ist. Alle haben versprochen, sich in einem sich rasch wandelnden Umfeld für Begegnung und Versöhnung einzusetzen. Alle Gemeinschaften in Tansania sind aufgerufen, von Frieden zu sprechen, die Schönheit des Friedens zu bezeugen gegen die Trennungen der Gewalt in einem Land, das Gefahr läuft, die eigenen Grundlagen zu vergessen, auf die es errichtet wurde.
Die Ende des Monats geplante Konferenz über die Todesstrafe und die Gewalt in Daressalam soll eine weitere Gelegenheit zum Zeugnis sein und zum Aufbau eines anderen Klimas im Respekt der Werte des Lebens und des Zusammenlebens appellieren. |