Seit zwanzig Jahren lebt die Gemeinschaft Sant'Egidio in 21 Ländern Schwarzafrikas eine ganz besondere Freundschaft mit den alten Menschen. Die traditionelle afrikanische Gesellschaft kümmerte sich mehr um ältere Menschen, sie brachte ihnen Solidarität und Respekt entgegen. Durch die Krise des demographischen Wandels werden die alten Menschen heute nicht mehr durch die Struktur der traditionellen afrikanischen Familie geschützt wie das noch in der jüngeren Vergangenheit der Fall war.
Heute leben Familie zwischen Stadt und Dorf zerstreut. Die jungen Leute pendeln zwischen Stadt und Land, treffen auf neue Kulturen und Lebensstile und zeigen andere Verhaltensweisen als ihre Verwandten. Die Gefahr besteht darin, dass die alten Menschen keine positive Rolle mehr in der Gesellschaft spielen. Ihnen gegenüber verbreitet sich eine negative Einstellung. Die Gemeinschaft Sant'Egidio begleitet die alten Menschen und ihren Wunsch nach einem Leben in Würde, der in Afrika wie auch in vielen anderen Teilen der Welt in Frage gestellt wird.
Sant'Egidio hat Burundi in den Jahren der politischen Krise und des Krieges begleitet, für die Wiederherstellung des Friedens im Land gearbeitet und immer Aufmerksamkeit für die gesellschaftlichen Probleme gezeigt. Aus dem Bündnis zwischen Burundi und der Gemeinschaft Sant'Egidio ist der Wunsch hervorgegangen, die Nation für die Lage der alten Menschen zu sensibilisieren und bei einer ersten öffentlichen Tagung auch wichtige Vertreter aus dem Leben des Landes einzubeziehen, angefangen mit dem Präsidenten der Republik, der die Schirmherrschaft und den Vorsitz übernommen hat, wie auch der Beteiligung von Experten der Gemeinschaft, die dem Bedürfnis der alten Menschen eine Stimme verleihen werden.
Die Teilnahme von Msgr. Matteo Zuppi, dem Weihbischof von Rom und kirchlichen Assistenten der Gemeinschaft Sant'Egidio, der auch offizieller Vermittler bei den Friedensgesprächen für Burundi war, soll einen Beitrag leisten, um eine Debatte über die Zukunft des Landes, seiner Bewohner und der kommenden Generationen einzuleiten.
Tagungsprogramm
"Die alten Menschen in Burundi - Beteiligung der Nation"
21. Februar 2014 - 9.00 Uhr - Bujumbura, Royal Palace Hotel
Eröffnungsvortrag des Präsidenten der Republik Burundi
""Die alten Menschen, eine Ressource für die Gesellschaft" Vortrag von Weihbischof Matteo Maria Zuppi
Beitrag der Ministerin für nationale Solidarität, Madame Clotilde Niragira
"Die alten Menschen in der Bibel" Beitrag von Bischof Evariste Ngoyagoye, Bujumbura
Beitrag des Vertreters des Gesundheitsministers
"Europäischer Ansatz zwischen Heim und häuslicher Betreuung" Beitrag von Kritien Wouters, Gemeinschaft Sant'Egidio Belgien
""Die Gemeinschaft Sant'Egidio in Burundi und die alten Menschen - ein Bündnis zwischen den Generationen" Beitrag von Mr. Gilbert Nzambimana, Gemeinschaft Sant'Egidio Bujumbura
Abschluss Weihbischof Matteo Maria Zuppi |