Am 28. September waren über 700 Schüler in Genua zum 30. Geburtstagsfest der Schule für italienische Sprache und Kultur versammelt und sagten auf "Italienisch", dass die Freundschaft nicht endet. In dreißig Jahren haben sich 13.000 Schüler in der Schule angemeldet. Heute gibt es drei Schulen in verschiedenen Stadtvierteln.
Im Palazzo Ducale, dem kulturellen Zentrum der Stadt, war das bunte Volk der Sprachschule zusammengekommen: Eritreer, Menschen aus Kapverden, Senegalesen, Marokkaner. Schüler der ersten Stunde erinnerten daran, dass die Gemeinschaft Sant'Egidio in den 80er Jahren in Genua die Türen gastfreundlich für diejenigen öffnete, die Zuflucht suchen. Dabei wird ihnen vor allem der Schlüssel der italienischen Sprache geschenkt, um in die neue Welt eintreten zu können, auf die sie große Hoffnung gesetzt haben.
Der mit 16 Jahren aus Albanien nach Genua gekommene Artan erinnerte an die Bedeutung des Wortes und der Unentgeltlichkeit und sagte: "Die Lehrer schenken den Besuchern der Schule immer Zeit, Zuneigung, Aufmerksamkeit und machen sie vor allem zu einer Familie". Artan, der heute einen Universitätsabschluss hat und in Mailand arbeitet, sagte weiter: "Unentgeltlichkeit und Großzügigkeit können unserem in sich verschlossenen Europa helfen, die Krise zu überwinden. Diese Werte charakterisieren unsere Sprachschule und sind ein zu exportierendes "Made in Italy". Da viele Immigranten, die die Italienischschule besucht haben, nach Hause zurückkehren, können sie die Worte Frieden und Zusammenleben verbreiten. Diese Mundpropaganda kann wirksamer sein als jede Werbung über Fernsehen und digitale Medien und ein neues Bild von Italien verbreiten."
Das schönste Bild dieser Familie ist das Weihnachtsmahl, so sagte Maad aus Marokko, der seit vier Jahren italienischer Staatsbürger ist: "An Weihnachten versammelt sich die Familie Gottes mit den alten und einsamen Menschen und mit allen, die fern von ihrer Heimat leben."
Auch die jüngeren Schüler Rodrigo aus El Salvador, Mihaela aus Rumänien und Waheedullah aus Afghanistan sprachen davon, dass sie in der Schule lernen, gegen jede Form von Gewalt und Vorurteil anzukämpfen und die Freude zu leben, anderen ihre Zeit zu schenken, indem sie die Begegnung und Freundschaft mit alten Menschen und Behinderten leben.
Daniela Pompei sagte: "Genua ist ein Hafen, ein Zufluchtsort für viele. Jeder von euch kam hier mit dem Schiff des eigenen Lebens an, das oft mit viel Leid angefüllt war. Doch es gibt den Laufsteg der Sprache, die euch geschenkt wurde und die euch mit den Menschen dieser Stadt verbunden hat. Heute ist sie ein kostbarer Schlüssel in euren Händen. In der Geschichte der Schule wurde die Kultur der Freundschaft verbreitet, und heute sind wir aufgerufen, eine neue Welt aufzubauen. Wie sieht die Zukunft Italiens und der Welt aus? Es ist die Kultur des Zusammenlebens! Ihr habt nicht technisch eine Sprache gelernt, sondern eine wahre und menschliche Weise, um Italiener, Europäer und neue Bürger der Welt zu sein. Bauen wir weiter gemeinsam in der Solidarität die Gesellschaft der Zukunft auf!"
Am Ende der Versammlung fand ein großes Fest in der Vorhalle des Palazzo Ducale auch mit dem Reichtum der Musik aus den verschiedenen Ländern zur Feier des 30. Geburtstages statt.
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