Würzburg (DT) Der 20. Juni wurde von der UN-Vollversammlung zum Weltflüchtlingstag erklärt. Die alarmierenden Zahlen von über 50 Millionen Flüchtlingen weltweit weisen auf die Aktualität dieses Gedenktages hin. Aus diesem Anlass hat die Gemeinschaft Sant'Egidio mit anderen Vereinigungen (Caritasverband, Diakonie, Missionsärztliches Institut, Ökumenischer Asylkreis, Ausländer- und Integrationsbeirat) und Vertretern christlicher Kirchen (russisch-orthodoxe Gemeinde, äthiopisch-orthodoxe Gemeinde, syrisch-orthodoxe Gemeinde, ukrainische griechisch-katholische Gemeinde) eine Gebetswache zum Gedenken an die Opfer auf den Reisen nach Europa organisiert.
Viele Menschen verlassen ihre Heimat in der Hoffnung, Kriegen, Verfolgungen, Krankheiten, Hungersnöten und anderem Elend entfliehen zu können und einen Zufluchtsort zum Aufbau einer besseren Zukunft zu finden. Oft enden diese Reisen auf dem Weg der Hoffnung in schrecklichen Katastrophen, wie am 3. Oktober 2013 vor Lampedusa, als über 280 Frauen, Männer und Kinder ertranken. Das Mittelmeer ist zu einem großen Friedhof für Menschen aus zahlreichen Ländern geworden. Viele gelangen nicht einmal an die nordafrikanische Küste, weil sie auf dem langen Zug durch die Wüste sterben.
Seit 1988 sind es über 20 000 Personen. Diese Menschen sind auf der Flucht vor Hunger, Krieg oder Verfolgung, die in vielen Teilen der Welt weiterhin Todesopfer fordern. Ihre Verzweiflung ist so groß, dass sie sogar ihr Leben aufs Spiel setzen, um das für sie und ihre Kinder rettende Ufer Europas zu erreichen.
Der ökumenische Gottesdienst in der Franziskanerkirche wurde von Weihbischof Dieter Geerlings geleitet, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz. In seiner Predigt erinnerte er an das oft vergessene Leid, das sich im Verborgenen abspielt, und erinnerte an die mahnenden Worte von Papst Franziskus über die Kultur der Gleichgültigkeit, die überwunden werden muss. Bei der Gebetswache wurden beispielhaft Namen verlesen, die für die vielen unbekannten Männer, Frauen und Kinder stehen, die auf den Wegen der Hoffnung ihr Leben verloren haben. Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern sprachen Fürbitten und beteten für Frieden und ein größeres Mitleid, während Kerzen entzündet wurden. Die Gemeinschaft Sant’Egidio setzt sich in Deutschland und vielen europäischen Ländern für die Aufnahme von Flüchtlingen ein, durch Sprachkurse und konkrete Hilfen zur Integration und Gastfreundschaft.