Die Grundschule im Flüchtlingslager Nyumanzi (Norduganda) hat die Zahl eintausend überschritten. In zwei Wochen werden die ersten zwei (fast fertiggestellten) gemauerten Unterrichtsräume und das Lager für Schulmaterial übergeben. Auch die Umzäunung der Schule wird fertiggestellt.
Die Kinder besuchen die Schule seit einem Jahr und sind stolz, den Unterricht regelmäßig besuchen zu können. Die Lehrer wollten, dass der Eingang der Schule gut sichtbar ist mit dem Namen und einem Hinweis auf die Gemeinschaft Sant'Egidio und die Diözese Arua, die den Bau der Schule ermöglicht haben. Als das noch neue Schild ankam, wollten es alle sofort anschauen, die Aufschrift laut vorlesen und sich auch darunter fotografieren lassen.
Vor einem Jahr konnte durch die Osterkollekte der Gemeinschaft 2014 die Grundschule eingerichtet werden, die auch von den beiden Bischöfen in Norduganda, Erzbischof John Baptist Odama von Gulu und Bischof Sabino Odoki von Arua, unterstützt wird. Seit Dezember 2013 waren durch den Bürgerkrieg im benachbarten Südsudan Tausende Flüchtlinge in die Region Adjumani/Nyumanzi gekommen. Nach Angaben von UNHCR wurden über 30.000 Personen in dem Lager untergebracht, davon waren mindestens 30% im Alter der "Primary School" (in Deutschland entspricht das dem ersten bis achten Schuljahr).
Unsere Schule ist die einzige in der Region auf Regierungsebene anerkannte Schule (Oktober 2014) und kann daher in Uganda anerkannte Zeugnisse ausstellen, das auch für Schüler aus dem Südsudan gültig ist. Die Zeugnisse sind besonders wichtig; das hat bei einigen ugandischen Schülern Aufmerksamkeit erregt, die auch in die Schule kommen möchten.
Ganz allgemein vermittelt die Schule Zukunftshoffnung für viele Kinder, die ein von Gewalt gezeichnetes Land verlassen haben. Mit der Hoffnung wächst auch das Interesse am Lernen. Die über 1.000 Kinder und 17 Lehrer (bald werden es 24 sein) sind davon überzeugt, dass die Schule unter dem besonderen Schutz Gottes steht.
Uns wurde nämlich berichtet, dass es in der Regenzeit häufig passiet, dass der Himmel am Tag grau und bedrohlich aussieht, doch dass es erst am Nachmittag oder in der Nacht regnet. Dadurch können die Kinder zur Schule kommen und auch den Unterricht besuchen, der noch unter einem großen Baum stattfindet.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio und die Diöuese Arua orgaisierten verschiedene religiöse Treffen in der Region der Schule. Vor allem wird die Gemeinschaft Sant'Egidio von Adjumani mit einigen Lehrern am 19. April ein Dankgebet in einem der neuen Klassenzimmer halten, zu dem die Bewohner des Lagers Nyumanzi eingeladen sind.
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