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Unterstützung der Gemeinschaft

  
19 Juni 2017

Weltflüchtlingstag 2017. Gemeinsame ökumenische Erklärung: Die Angst vor dem Fremden überwinden

 
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Flüchtlinge: Eine Chance, um gemeinsam zu wachsen
Weltflüchtlingstag 2017
 

In der christlichen Bibel wird von den beiden Männern Petrus und Kornelius berichtet, die durch ihre Kultur und Religion vollkommen verschieden sind. Als sie sich kennenlernen, entdecken sie eine Wahrheit über den gemeinsamen Plan Gottes für sie beide, was keiner von ihnen zuvor verstanden hatte. Denn sie begreifen, dass der Heilige Geist trennende Mauern einreißt und Dinge miteinander verbindet, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.
 
Weltweit sind Frauen, Männer und Kinder durch Gewalt, Verfolgung, Naturkatastrophen und durch Menschen geschaffene Krisen, durch Hungersnot und andere Faktoren gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Das Bedürfnis zur Flucht aus dem Leid ist stärker als die auf ihren Weg aufgerichteten und blockierenden Barrieren. Der gewalttätige Widerstand einiger Länder gegenüber der Migration der Heimatlosen hindert sie nicht daran, ihre Heimat zu verlassen, da sie unerträglichem Leid ausgesetzt sind.

Die reichen Länder dürfen nicht vor der Verantwortung gegenüber den auf unserem Planeten hervorgerufenen Wunden – Umweltkatastrophen, Waffenhandel, Ungleichheit in der Entwicklung – zurückweichen. Durch sie kommt es erzwungenermaßen zur Migration und auch zum Menschenhandel. Sicherlich kann die Ankunft von Migranten in den entwickelten Ländern zu nicht unerheblichen Herausforderungen führen, doch gleichzeitig kann sie eine Chance zur Öffnung und zur Veränderung darstellen. Papst Franziskus stellt uns die Frage: „Wie kann diese Veränderung gestaltet werden, damit sie nicht zum Hindernis für authentische Entwicklung wird, sondern zur Chance für ein authentisches, menschliches, soziales und spirituelles Wachstum?“ Die Gesellschaften, die den Mut und die Vision aufbringen, die Angst vor dem Fremden und dem Migranten zu überwinden, entdecken schon bald den Reichtum, den die Migranten schon immer mit sich bringen.

Wenn wir als Mitglieder der christlichen Familie weiterhin die Flüchtlinge als eine Last ansehen, berauben wir uns der Chance, Solidarität zu zeigen. Es ist immer eine Chance zu wechselseitigem Lernen, gegenseitiger Bereicherung und entsprechendem Wachstum.

Es reicht nicht aus, dass die Christen die Liebe zu Christus bekennen. Ein Credo ist nur authentisch, wenn es in Liebenstaten zum Ausdruck kommt. Wir sind ein einziger und ungeteilter Leib Christi. Mit den Worten von Dietrich Bonhoeffer „sind wir nur durch Jesus Christus füreinander Brüder und Schwestern… Durch Christus ist unsere gegenseitige Zugehörigkeit königlich, umfassend und ewig.“ Wir sind ein einziger Leib, wir sind in ein Netzwerk der Solidarität eingebunden, das uns kennzeichnet und uns fordert.

Die Zeichen der Solidarität können vielfältig sein und auch die Grenzen der Religion und Kultur überwinden. Die Begegnung mit Gläubigen anderer Überzeugungen regt uns an, die Erkenntnis unseres Glaubens zu vertiefen. In der Begegnung mit unseren geflüchteten Brüdern und Schwestern spricht Gott zu uns und segnet uns, wie er es bei Kornelius und Petrus der Fall war. Bei jeder wahren Begegnung ereignet sich ein Austausch von Gaben. Wenn wir mit Anderen teilen, was wir haben und besitzen, entdecken wir, dass uns alles von Gott umsonst geschenkt wurde. Gleichzeitig begegnen wir Gott, wenn wir denjenigen aufnehmen, den wir kennenlernen, denn er ist immer schon bei den Leidenden, den in der Peripherie Lebenden und im Nächsten anwesend.

Immer häufiger erleben wir, dass in der Welt Mauern errichtet werden, die die Heimatlosen fernhalten. Es sind nicht nur reale Mauern, sondern auch Mauern der Angst, der Vorurteile, des Hasses und der Ideologie. Versuchen wir daher, als eine Menschheitsfamilie Brücken der Solidarität zu bauen, statt trennende Mauern aufzurichten. Unsere geflüchteten Schwestern und Brüder bieten uns die Gelegenheit zur gegenseitigen Bereicherung und Entwicklung: Gott schenkt uns nämlich diese Begegnung.
Durch die Entwicklung neuer internationaler Rechtssysteme – wie den Global Compact 2018 sowohl über die Flüchtlinge als auch über die Migranten – müssen die Staaten nicht nur eine wirksamere Aufteilung der Verantwortung vornehmen, um auf die umfassenden Migrationsbewegungen zu antworten, sondern auch die Gelegenheit ergreifen, die vielen Arten zu erkennen und wertzuschätzen, durch die Flüchtlinge und Migranten einen Beitrag für die Gastgesellschaften leisten.

ACT Alliance
Alboan
Anglican Alliance
Caritas Internationalis
Catholic Charities USA
Comunità di Sant'Egidio
Domenicani per Giustizia e Pace
Entreculturas
Unione Internazionale dei Superiori Generali (UISG)
Franciscans International
Servizio dei Gesuiti per i Rifugiati
Federazione Mondiale Luterana
Pax Christi International
Missionari Scalabriniani
Rete Internazionale Scalabrini per le Migrazioni (SIMN)
Talitha Kum – Rete Internazionale di Vita Consacrata contro la Tratta di Persone
Unione dei Superiori Generali (USG)
Vivat International
Voices of Faith
Unione Mondiale delle Organizzazioni Femminili Cattoliche (WUCWO)


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