2. Juli 2009
Moskau: Der Patriarch von Moskau und ganz Russland, Seine Heiligkeit Kyrill, hat Bischof Vincenzo Paglia und Adriano Roccucci von der Gemeinschaft Sant'Egidio empfangen
Pressemitteilung
des Pressedienstes vom Amt für Außenbeziehungen
des Patriarchats von Moskau und ganz Russland
Am 29. Juni 2009 hat der Primas der russisch-orthodoxen Kirche in der Residenz des Patriarchen im Daniilkloster in Moskau ein Essen zu Ehren von Msgr. Vincenzo Paglia, dem Bischof von Terni-Narni-Amelia und Vorsitzenden der Kommission für Ökumene und Dialog der Italienischen Bischofskonferenz und geistlichen Berater der Gemeinschaft Sant'Egidio, und für Prof. Adriano Roccucci, dem Generalsekretär der Gemeinschaft Sant'Egidio, gegeben. An der Begegnung haben der Präsident des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Ilarion, Erzbischof von Volokolamsk, und der Sekretär für interchristliche Beziehungen des Amtes, Erzpriester Igor Vyžanov, teilgenommen.
Bei der Begegnung wurden einige Fragen der Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der katholischen Kirche in Italien erörtert und auch Perspektiven der Zusammenarbeit mit der bekannten katholischen Laienbewegung Gemeinschaft Sant'Egidio besprochen. Der ehrwürdigste Patriarch Kyrill stellte zufrieden fest, dass die Beziehungen zwischen dem Moskauer Patriarchat in Italien und der katholischen Kirche dieses Landes sehr konstruktiv sind und betonte die Rolle der Gemeinschaft Sant'Egidio bei diesem Prozess.
Beide Seiten waren sich einig, dass in Bezug auf viele Fragen, die die heutige säkulare Gesellschaft stellt, in beiden Kirchen Einigkeit bestehe und dass dies eine sichere Grundlage für eine positive Entwicklung des katholisch-orthodoxen Dialogs darstelle.
In dieser Hinsicht hob der ehrwürdigste Patriarch Kyrill die Bedeutung des IV. Gipfeltreffens der Religionsoberhäupter in Rom vom 16.-17. Juni des Jahres hervor, der von der Italienischen Bischofskonferenz und dem Außenministerium Italiens am Vorabend des G8-Gipfels in der italienischen Stadt L'Aquila organisiert wurde. Bei diesem Gipfeltreffen wurden Erklärungen über die Notwendigkeit ein neues Grundlagenpapiers über ethische Fragen für die Weltpolitik verabschiedet, worüber in beiden Kirchen vollkommener Konsens besteht.
Bischof Vincenzo Paglia merkte an, dass während des Gipfels in Rom ein Bezug zum ersten interreligiösen Gipfeltreffen hergestellt wurde, das auf Initiative der russisch-orthodoxen Kirche 2006 in Moskau stattfand.
Die Teilnehmer besprachen auch mögliche Wege für ihre weitere Kooperation. Die Vertreter der katholischen Kirche brachten ihre Bereitschaft zum Ausdruck, an gemeinsamen Initiativen teilzunehmen, die sich schon häufig als sehr wirkungsvoll erwiesen haben.