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Unterstützung der Gemeinschaft

  
17 September 2010

Viele Hände für Pakistan: Neue Hilfsgüter für die Zeltstädte in der Region von Peshawar

 
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Die Hilfsmission von Sant'Egidio in der nordwestlichen Region Pakistans wird fortgesetzt. Wir veröffentlichen die neuesten Nachrichten, die gestern aus Pakistan ankamen:

Mittwoch, 15. September: Wie wir den Bewohnern der Zeltstädte versprochen haben, kehren wir in das Gebiet von Charsadda zurück, um die zweite und viel umfangreichere Hilfslieferung zu überbringen.

Die Stadt Charsadda ist wie Nowshera, die andere Stadt, in der wir Hilfen verteilt haben und die ebenfalls in der autonomen Grenzprovinz im Nordwesten liegt, zu einer Gespenstersiedlung geworden. Die ganze Bevölkerung musste in Zeltstädte umziehen. Einige leben sogar inmitten der Gräber, weil der örtliche Friedhof auf einem Hügel liegt und von der Überschwemmung verschont blieb.

Die Hilfen kommen langsam an, einige Zeltstädte wurden organisiert, doch die große Zahl der betroffenen Personen und die Tatsache, dass das Gebiet schon vorher im Elend lebte, machen die Lage nicht einfach.

Auch diesmal waren wir eine schöne Gruppe von über 30 Personen. Die Bewohner der Zeltstadt, die inzwischen weiter angewachsen ist, es sind nun ca. 750 Personen, warteten schon vom frühen Morgen an auf uns. Als sie uns ankommen sahen, herrschte große Freude. Besonders die Kinder, die über 60% der Bewohner im Lager sind, waren bei der Ankunft dieses großen Lastwagens beeindruckt und haben ihn mit Liedern und klatschenden Händen umlagert. Die älteren Leute kamen sofort, um uns zu grüßen und für das eingehaltene Versprechen zu danken. Einige dankten Allah, weil er sie nicht vergessen hat.

Da wir beim letzten Mal bei den Kinder Unterernährung festgestellt hatten, wurden vor allem für sie vitaminhaltige Produkte mitgebracht. Jedem Zelt wurden zwei Materatzen und ein Paket mit 15 Kekspackungen, 1 kg Tee, 10 kg Zucker, 20 Liter H-Milch, 10 Seifen, 6 Zahnpastatuben, 6 Zahnbürsten, 2 Shampoos, 6 Handtüchern und 6 Produkten gegen die Fliegen zum Gebrauch außerhalb der Zelte übergeben. Wir wollten die Dinge übergeben, indem wir von Zelt zu Zelt zu den ca. 140 Zelten gingen und dadurch jeden einzeln grüßten und ein wenig mit ihnen sprachen. Das hat Staunen hervorgerufen, denn die wenigen bisher angekommenen Hilfsgüter wurden in den vergangenen Wochen auf dem "Platz" zwischen den Zelten verteilt.

Es gab ein großes Bedürfnis, vom Flutdrama zu erzählen, das sie vor einem Monat erlebt haben, und von der schrecklichen Nacht, in der die Häuser in zwei Dörfern in der Nähe des Flusses Kabul, der in Afghanistan entspringt und in Pakistan in der Nähe von Peshawar in den Fluss Indus mündet, plötzlich vom Wasser überflutet wurden. Einige von den älteren Menschen konnten nicht mehr fliehen, und in kurzer Zeit hat die Gewalt des Wassers alle Häuser zerstört. Jetzt hoffen sie, bald in ihre Dörfer zurückkehren und mit dem Wiederaufbau der Häuser beginnen zu können. Die Kinder wollen in die Schule zurückkehren, wie Bismillah (der Name Allahs), ein 9jähriger Junge, der uns seinen Schulranzen zeigen wollte, den er normalerweise verwendet hat. Er wollte ihn unbedingt vor der Gewalt der Fluten retten.

Dann haben wir entschieden, ein kleines Fest mit Tänzen und Liedern auf Pashtun zu feiern. Die Kinder haben getanzt, und die Frauen konnten ihre Hände mit Henné verzieren, was in diesem Gebiet das Zeichen für ein Fest ist. Auf vielen Gesichtern kehrte ein erstes Lächeln zurück, und einige Tränen der Rührung, was ungewöhnlich für ein stolzes Volk wie die Pashtun ist, halfen, ein so lang andauerndes Leiden erträglicher zu machen.

Die Verteilung wurde in einer weiteren Zeltstadt fortgesetzt, in der ca. 300 Personen leben. Diese Ansiedlung ist viel ärmer als die andere, die Zelte sind oft von schlechter Qualität und besitzen nicht einmal einen Bodenbelang zur Isolierung. Auch dort haben wir Materatzen und Milch an alle Familien verteilt.

Neben diesen beiden Lagern befindet sich eine kleine medizinische Ambulanz, die von der pakistanischen Regierung für die Flüchtlinge eingerichtet wurde.

Der Arzt war über unseren Besuch überrascht und zeigte uns die wenigen zur Verfügung stehenden Medikamente. Wir übergaben ihm in Italien gesammelte Medikamente. Er dankte uns und bat uns um Hilfe für weitere Medikamente besonders gegen Durchfall und Augentropfen gegen die Infektionen, die wir ihm sobald wie möglich bringen möchten.

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